maandag 18 september 2023

Samson Raphael HIRSCH Zaum G'daljoh

 


Samson Raphael Hirsch

Aus Chaurew  Kap. 33 Fasttage

§ 237

 

II. WARNENDE DENKMÄLER VOR EXILSSÜNDEN:, צום גדליה und תענית אסתר

 

  1. צום גדליה Begebenheit: Die Stadt war eingenommen, der Tempel zerstört, des Volkes Kern nach Bowél geführt, gefühlt des Eroberers Wut, gegen den Rest er mild gestimmt, also daß er dem Rest ein Bleiben gab im Lande, und, aus ihrer eigenen Mitte, ihnen den G’daljoh ben Achikom als Leiter vorsetzte. G‘daljoh erkannte die Jissroélaufgabe in Beziehung zu den Völkern, in deren Hand Gott sie gab, wie sie nichts anderes sei, als williger Gehorsam, darin selbst Gottergebung bezeigend, achtend die Macht, durch die Gott gezüchtigt, und gefügig sich hingebend dem Plane, den Gott durchs Goluß heranreifen läßt; den Fürsten und Ländern gute, treue, nützliche Untertanen und Landesgenossen zu sein, es Gott anheim zu stellen, daß Er das Herz  der Fürsten und Völker zur Milde lenke, auf daß sie in dem ihnen hingegebenen  Volke den leidenden Menschen achten, und heilen lernen die Wunden, die sie selber geschlagen. Wie es ja Jirmijohu (Kap.29) auch den nach Bowel Gewanderten als Gotteswillen verkündigte: „Suchet das Wohl der Stadt u.s.w.“, und dies Eingehen in Gottes Plan von Zidkijohu selbst während der Belagerung noch als Preis für der Stadt und des Tempels und die eigene Erhaltung gefordert wordern. Darum schwur ihnen G‘daljoh, als babylonischer Beamter, daß sie nur treu dienen mögen den kassdischen Staate, so werde es ihnen gut ergehen. – Aber selbst der zurückgebliebene Rest des Volkes konnte sich zu diesem freiwilligen, gefügigen Eingehen nicht erheben. Jischmoél ben N‘ssanjoh, fluchwürdigen Andenkens, erhob sich, – von Eifersucht und fremden Einfluß gestachelt, und nicht achtend seines Fürsten, des Königs von Bowel Willen, ja vielleicht eben ihm trotzend, – und tötete meuchlings G‘daljoh und alle J‘hudim und Kassdim, die um ihn waren. – Daß aber die übrigen, wenn gleich nicht also verruchte Gesinnung, doch die Grundgesinnung des Nichteingehens in Gottes Führung teilten, und, wenn gleich ihre Verhältnisse begründen wollten, das zeigte sich wieder in den Widerspruch, in den sie alle einstimmten, gegen Gottes durch Jirmijohu‘s Mund ihnen verkündeten Befehl: auch jetzt noch, nach so großer Verschuldung, der Milde des N‘wuchadnedzár zu harren, im Lande zu bleiben und ihm gefügig gehorsame Untertanen zu sein; – und Untergang ihrer alle, gerade durch den Weg, den sie selbständig einschlugen, war Folge ihres Wahns, der nur das als Gottes Willen erkennen wollte, was ihrer eigenen Kurzsichtigkeit entsprach. (ירמי' 38, 44) –

 

2. Warnung: Wovor warnt uns also Zaum G‘daljoh? 1) Vor dem Wahne als müsse Jissroél im Goluß sich selbst Selbständigkeit erringen, als wäre es nun in seiner Wanderung durch der Zeiten Wüste an sich selbst gewiesen, und müsse, so viel es könne, sich losreiβen von der Leidenskette, die es hält; und das es 2) auch alle Jahrhunderte hindurch Jissroéls Geschlechtern die Warnung zugerufen: „Bleibet treu dem Lande, das euch aufgenommen, dem Fürsten, der euch schirmt! Gott ist‘s, der überall euch hingeführt, und überall mit euch ist. Auch in diesem großen Wüstengange wandelt Er unsichtbar vor euch her, und weist euch an wo ihr weilen sollt, wo weichen. Gebt euch ganz ihm hin und zeigt diese Hingebung in treuer Anhänglichkeit an schirmenden Fürsten und Land, in geduldigem Gehorsam selbst gegen eure Dränger; so wird Er zur Milde stimmen ihr Herz, und auch die Zeit eurer Leiden wird sich mildern. – “  

 

Aus: Samson Raphael HIRSCH : Chauréw, Versuche über Jissroéls Pflichten in der Zerstreuung, zunächst  für Jissroéls denkende Jünglinge und Jungfrauen. Vierte Auflage Frankfurt  a.M. Verlag J. Kaufmann 1909

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