dinsdag 14 november 2023

Rabbiner Samson Raphael HIRSCH Commentar zum Psalm 147


 Rabbiner Samson Raphael HIRSCH

Commentar zu Psalm 147



Ps. 147.הללוי'  Dieser Psalm will der jüdischen Gesamtheit in ihrem Exilsgeschicke das Bewußtsein von ihrer dauernden  und zukunftsichern  Beziehung zu Gott und ihrer unverlierbaren Heroldschaft  des göttlichen Wortes inmitten einer der Erkenntnis des Wahren und Rechten entbehrenden Menschheit bringen. Die Gottesstiftung „Jeruscholoim“ hat mit unserm Exil nicht ihre Ende  gefunden, sondern geht ihrer einstigen großen Vollendung entgegen. Nicht nur für den Einzelschmerz, auch für die nationalen Schmerzen hat Gott Balsam bereit, und wie jeder Stern im Sternenheer des Himmels unter Gottesleitung steht, so kennt Gott jeden Sohn seiner Zerstreuten und hat sein bewachendes und leitendes Auge auf ihn. Denn wie die macht- und glanzlose Erscheinung dieses zerstreuten Volkes in ihrer Bescheidenheit den andern macht- und kraftgerüsteten Völker gegenüber auch in den Schatten tritt, so sind doch die Güter, deren  Besitz den Stolz der Völker ausmacht und deren Entbehrung Jissroéls Erniedrigung ganz vor den Menschen bewirkt, nicht diejenigen Güter, in welchen Gott Bausteine für seine Heileszwecke auf Erden erblickt, sondern es sind eben die geistigen und sittlichen Güter, welche Jissroél  in seinem Exilsgeschicke zu pflegen und zu bewähren hat, und es ist vor allem ein Gut, für  dessen vollen Verwirklichung Jeruscholoim-Zijaun einst wieder ersteht, es ist das Gesetz, dessen einziger Depositär Jissroél ist und bleibt, das Gesetz, durch welches Gottes Wort durch freie  Anerkennung und Huldigung also zur beherrschenden Gestaltung aller Verhältnisse der Menschenwelt auf der Basis der Wahrheit, der Sittlichkeit und des Rechts gelangen soll, wie dasselbe bereits seit der Schöpfung und noch vor unseren Augen mit unwandelbarer Allmacht in der Gestaltungen der natürlichen Welt herrscht. In jedem Wesen, in jedem Elemente, in jedem Stoff, in jeder Kraft sehen wir Gottes Gesetzt wirken, und nur das ist des Menschen Hoheit, daß das Gottesgesetz, das in allen übrigen Wesen mit zwingender Nötigung waltet, an dessen  Vernehmung mit Vernunft begabten Menschen zum Ausspruch kam, auf daß er  es frei als das Gesetz seiner Bestimmung aufnehme, mit freien Gehorsam es erfülle, und so mit gehobenem Haupte als der freie Diener des Gesetzes seines Schöpfers und Herrn sich bewähre, dem alle übrigen Wesen auf Erde in unbewußtem,  unfreiem Zuge folgen. Zur Veranschaulichung dieses in  der Natur waltenden und wirkende Gottesgesetzes und des ihm von allen Wesen gezollten rückhaltlosen Geschöpfesgehorsams hebt unser Psalm  das Wasser hervor, und zeigt an seinen sichtbaren Wandlungen den Gehorsam, mit welchem es den Gesetzeswillen seines Schöpfers als Schnee, als Reif, als Hagel, als Eis und dann wieder als Wasser sich fügt, um daran den Ausspruch zu knüpfen, das ist Derselben der sein in aller äußeren Mannigfaltigkeit innerlich einheitliches Wort – (כתיב: דבריו :קרי , דברו) – an Jaakob, seine Gesetze und Rechtsordnungen  an Jissroél offenbarte.

Jissroéls Gebete übersetzt und erläutert““ S. 86-89

Frankfurt a. M. Verlag von J. Kauffmann 1916

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