maandag 6 januari 2025

Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH Aus seinem Kommentar zur Haftoro des Wochenabschnittes Wajechi


Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH

              (1833 – 1900)

 

הפטרה פרשת ויחי

 

Aus seinem Kommentar zur Haftoro des Wochenabschnittes Wajechi

 

Könige I Kap.2, Vers

Wie bei der Sidra חיי שרה dürfte auch hier die Ähnlichkeit und Kontrast bei der Wahl der Haftora maßgebend gewesen sein. Dem sein Haus bestellenden Jakob wird der seine letztwilligen Verfügungen treffende David gegenüber gestellt, dem heimgehenden Patriarchen der sich am Ziele fühlenden König. Dort umsteht eine Vielheit von Söhnen das Lager des scheidenden Vaters, hier ruht auf einem Sohne das brechende Auge des Sterbenden. Dort empfängt die Gesamtheit der Söhne das heilige Vermächtnis, das letzte Mahnwort und den heiligen Vatersegen. Hier ist’s der Eine, der bereits zum Nachfolger des Vaters auf dem Throne Gesalbte, der des Vaters letzte Aufträge und des Vaters Mahnwort empfängt. Der Gedanke an die Zukunft beschäftigt den Patriarchen wie den König, die Erinnerung an die einzige Bedingung, von deren Erfüllung des Jakob-Hauses wie des Jissroél-Volkes abhängt, bildet die letzte Sorge hier wie dort.  „Sammelt euch alle in Einem! Haltet zusammen! Bleibet geistig wach und höret stets hin auf euren Väter!“ so strömt’s von den Lippen des sterbenden Patriarchen – „Sei stark und werde zum Manne und bewähre deine Stärke, indem du dich als den starken und treuen Wächter des dir von Gott anvertrauten heiligen Gutes erweisest, zunächst dadurch , daß du selbst hervorleuchtest in treuer Erfüllung des Gottesgesetzes wie es in der Thora enthalten ist, nur dann wirst du weise handeln in allem, die Bewährung der Gottesfurcht, ist für dich die höchste, nein die einzige Weisheit, und von ihr ist die Erfüllung der mir für mein Haus gewordenen göttlichen Verheißungen aufs entschiedenste bedingt“ – so der scheidende König. Am Sterbelager Jakobs empfängt die Gesamtheit des Jakobshauses das Vermächtnis, unter der kraftvollen Führung des mächtigen Juda-Stammes treue Fortträger des Abrahambundes zu sein. In dem scheidenden David ging bereit der erste König heim, den Gott aus dem Stamme Juda über seine Brüder emporgehoben hatte, ihr Hirte und Führer ging zu ihrer ewigen Bestimmung zu sein. Der Sohn an seinem Lager war bereits gesalbter König, und in dem Scheideworte faßt der Vater die Summe aller Regentenweisheit zusammen, durch deren Betätigung allein der Sohn seinen Königsberuf erfüllen und seinem Throne Festigkeit und Dauer geben werde. Was König David zu König Salomo sprach, faßt mit denselben Worte hatte es der scheidende Führer Moses zu seinem Nachfolger Josua gesprochen. Da berührt es und denn seltsam und weht uns entgegen als ein reiner Hauch aus dem Gottesfrieden des alle seine Kinder zu gleich hoher Bestimmung berufenden Abrahamshauses. Was David hier Salomo, was Moses Josua als Ziel und Weg ihrer Bestimmung aussprach, das ist wortwörtlich dasselbe, was Gott jedem, ausnahmslos jeden Sprossen des Abrahamshauses als Lebensweg vorgezeichnet. Für den König wie für den letzten Bettler gibt es auf dem Boden des Gottesgesetze nur einen Weg und nur ein Gesetz, durch dessen treuen Befolgung allein sie ihrem Leben vollen Inhalt und dem im stolzen Königspalaste wie  in der ärmste Hüte sonst flüchtiger Vergänglichkeit verfallen Sein Dauer und Halt für die Ewigkeit zu gewinnen vermögest.

(Die Haftoroth übersetzt und erläutert, Frankfurt am Main 1896: S. 87-93  Kommentar zu Könige Kap 2, V.1) 

 

Geen opmerkingen:

Een reactie posten

Rav Shimon SCHWAB "These and Those"

Rav Shimon SCHWAB (1908-1993)    Download:   https://web.stevens.edu/golem/llevine/rsrh/these_and_those.pdf   Tags: Torah im De...