vrijdag 17 maart 2023

Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH: Kommentar Haftoro HaChaudesch


 Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH

              (1833 - 1900)

 

הפטרת פרשת החדש

 

Aus dem Kommentar zur Haftoro des Wochenabschnittes Hachaudesch

 

Ezechiel, Kap. 45, Vers 16 und folgende

 

Der Nissan bringt uns das Fest unserer Nationalgeburt. Dieselbe begann, wie dies der Paraschah dieses Sabbaths (2 B.M. 12,3) lehrt, mit der Gründung und Weihe der jüdischen Häuser. Das ewige Vorbild des nach Gottes Willen und zu dessen Verwirklichung sich erbauenden jüdischen Hauses ist aber das Ohél Moëd, das Zusammenkunftbestimmungszelt. Ein erster Nissan war‘s, der die vollendende Weihe dieses Zeltes schaute, das Zeichen der segnenden Gottesnähe und die huldigende Hingebung Jissroéls an seinen Gott. Ach, es war nur ein flüchtig vorübereilender Moment. Es war nur der grundlegende Anfang. Es war nur ein Frühlingsaugenblick in der großen Reihe erhebender Frühlingsmomente in der jüdischen Geschichte, in denen alles Edle und Herrliche in der Volksseele zur Herrschaft, ach nur zu kurzen Herrschaft gelangte. Der Bau, zu dem an jenem ersten Nissan des zweiten Jahres nach der Erlösung aus Egypten mit der Einweihung des ersten Gotteshauses damals in der Wüste der Grund gelegt wurde – erst am Ziele der Tage winkt seine Vollendung. Die ganze jüdische Geschichte ist die Erziehung zu diesem Ziele.

Und wieder wird es ein erster Nissan sein, so enthüllt uns hier das Prophetenwort, an dem die Weihe des dann für die Ewigkeit erstehenden Heiligtums, des בית שלשי, des Bau, dem keine Zerstörung mehr folgen wird. Das wird eine Weihe sein, der keine Entweihung, Bau, dem keine Zerstörung mehr folgen wird. Erinnert uns Paraschass HaChaudesch alljährlich an den Anfang, so lässt das Prophetenwort, das die Weisheit unserer Altvordern für diesen Sabbath zur Haftora bestimmt hat, von dem fernen Ziele aus dem Dämmer der Jahrhunderte oder Jahrtausende, die uns von ihm noch trennen mögen, einige Scharf umgrenzte Umrisse vor unseren Blicken auftauchen. So hatte einst Jeremias, da das jüdische Land bereits erobert war und der Feind vor Jerusalems Thoren stand, zur Befestigung des Vertrauens auf die Rückkehr aus dem babylonischen Exil mit allen Formalitäten einen Kaufakt über ein in der Nacht des Feindes befindliches Feld abzuschließen. Ebenso sind in einer ganzen Reihe  von Kapiteln des Propheten Ezechiel die genauesten göttlichen Bestimmungen niedergelegt über Bau und Größenverhältnisse, Einrichtung und Dienst des einstigen, dritten, ewigen Heiligtums, die jeden Zweifel an der einstigen Verwirklichung bannen und unser Vertrauen in die absolut feststehende, von dem allmächtigen Lenker der Geschichte herbeizuführende Erreichung dieses Zieles zu einem felsenfesten machen sollen.

Deshalb ist es eine tiefe sinnige, weitschauende Anordnung, die uns alljährlich am Sabbath vor dem ersten Nissan, oder an diesem selbst, wenn er auf den Sabbath fällt, jenes Prophetenwort in die Hand gibt, welches auf den dereinstigen ersten Nissan der Zukunft hinschaut und für den Dienst des an ihm zu weihenden Heiligtums die göttlichen Anordnungen entspricht. Mag immerhin Vieles in diesen Worten sich unserem Verständnisse entziehen und nach dem Worte mehrerer Weisen erst einst durch Elijahu seine Erläuterung finden: die Tatsache dieses Gotteswortes ist für uns das Wichtigste, diese Tatsache ist an sich von mächtiger Lehrkraft. Der Gedanke an sie soll unseren Mut stets neu beleben, uns in allem Guten stärken und das Streben immer mächtiger in uns werden lassen, das Unsrige zu tun, ein jeder seines Ortes, bis daß diese Ferne immer näher und das geistig Geschaute endlich zur äußeren Verwirklichung komme.

 (Die Haftoroth übersetzt und erläutert, Frankfurt am Main 1896: S. 446- 456  Kommentar zu Ezechiel Kap 45 V.16) 

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