Rabbiner Dr. Raphael BREUER
(1881-1932)
Die Orthodoxie am Scheidewege
Jüdische Monatshefte Jahrgang 5 Heft 5 S. 153-160
Unter obigem Titel erschien im Frankfurter Familienblatt ein Artikel von J.H. der nicht unwidersprochen bleiben darf. Seine Ausführungen lassen sich auf folgende Leitsätze reduzieren:
1. Es ist so gut wie sicher, dass in Palästina ein jüdisches Gemeinwesen größeren Umfangs geschaffen werden wird, wenn die Judenheit selbst, einheitlich den ernsten Willen dazu hat.
2. Es ist so gut wie sicher daß die orthodoxen Judenheit die Verwirklichung ihres Jahrhundertalten Traumes nicht wiederum hintertrieben sehen will, denn selbst die früheren Gegner der Besiedlung Palästinas willen es jetzt. Die Saulussen sind zu Paulussen geworden. Nur wenige orthodoxe Juden werden sich heute weigern, das Baseler Programm mit ganzem Herzen zu unterschreiben. Die orthodoxen Juden sind heute allesamt im weitesten Sinne des Wortes, Zionisten
3. Die Orthodoxie steht am Scheidewege, weil sie sich entscheiden muss, auf welchem Wege sie die Verwirklichung ihres Jahrhundertes alten Traumes erreichen will: durch die Gründung einer eigenen Organisation zur Besiedlung Erez Jisroels oder durch die Anschluss an die zionistische Organisation bzw. der Misrachi.
Herr J.H. ist der Meinung daß die Orthodoxie in ihrem eigenem Interesse sich dem Zionismus anschließen muss und zwar aus folgenden Gründen: [vier Gründen - in Beilage zu lesen]
Herr J.H. unterläßt auch nicht, genau anzugeben, was alles die Orthodoxie tun muss um den Zionismus zu kaschern. [vier Mittel- in Beilage zu lesen]
Herr J.H. ist überzeugt daß es der Orthodoxie bei Anwendung dieser vier Arzneimittel auch gelingen wird, mit der für ihren Kampf um die Geltung der Thauro wichtigsten Gruppe den religiös Gestimmten und nach religiöse Vertiefung sich Sehnenden vgl; die Zeitschrift ‚Der Jude“ zu einem Ausgleich und nützlicher Zusammenarbeit zu kommen.
Zum Schluß seines Artikels setzt Herr J.H. auseinander daß nur dann die Orthodoxie eine begeisterte, überzeugte, schwungvolle Jugend mit lebendigen Lebenskräfte ihr eigenen nennen wird, wenn sie sich dem Zionismus anschließt Nicht zuletzt werden diese Kräfte auch dem Thora Studium zu Gute kommen; mit freierem und frischerem Sinne werden sich unsere Jungen diesem Jüdischtem aller Jüdischen widmen.
Wir haben zu diesen Ausführungen folgendes zu bemerken: ZU LESEN IN DIE BEILAGEN!
Rabbiner Dr. Raphael BREUERs ausführliche Widerlegung der irrige Meinungen und irreführende Sophismen der religiösen Nachschleppern des Zionismus hat nichts an Gültigkeit verloren für uns, späte Generationen, im Gegenteil. Es ist heiliger Pflicht diese aus der Vergessenheit hervor zu holen und die praktische Lehren und Konsequenzen für unsere Gegenwart daraus zu ziehen.
Bijlagen:
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