maandag 15 juli 2024

Rabbiner Dr. Salomon BREUER Belehrung und Mahnung zur Wochenabschnitt BOLOK (Auszug)


Rabbiner Dr. Salomon BREUER

                (1850 – 1926)

 

 

בלק

 

Belehrung und Mahnung zur Wochenabschnitt

BOLOK

 (Auszug)

... Wollen wir als aufrechte, starke Juden uns bewähren, dann dürfen wir, unsere Überzeugung entsprechend, auch eine große nichtjüdische Welt keinen Augenblick im Zweifel lassen, mit welchem Stolz und mit welchem Glücksgefühl unser jüdischer Lebensberuf uns erfüllt. So still und bescheiden auch unser Leben sich abwickelt, der nichtjüdischen Welt muß eine Ahnung sich aufdrängen, daß da ein Menschenkreis vor Gottes Augen sein Leben aufbaut, dem ein Glück und ein Reichtum beschieden sind, die ihm keine andere Lebensgestaltung auf Erden bereiten kann: אשרינו מה טוב חלקינו ומה נעים גורלנו ירושתינו „Heil uns, wie gut ist unser Teil, wie lieblich unser Los, wie schön unser Erbe“ – diesen wahrhaften jüdischen Stolz haben wir auch in gefahrvoller Stunde einer feindlich gesinnten Esauwelt gegenüber zu wahren. Solange er uns erfüllt, brauchen wir auch Esaus schwertgerüstete Macht nicht zu fürchten, dürfen wir in ungebrochenem Kraftgefühl, das Gottes Nähe unserem Leben einhaucht, der Stunde entgegen harren, da Esau sein Schwert von sich wirft, um in ungeheuchelter Huldigung vor der aus Jakobs Leben ihm entgegentretenden Gotteswahrheit seinen Frieden mit Jakob zu schließen.

Wir haben Esaus Vernichtungswillen nicht zu fürchten, solange Zijaun uns an den שלש רגלים in den heiligen Umkreis der Gottesnähe ruft. Dreimal im Jahre, in Zeiten, da die heimatliche Scholle uns ihren Segen spendete und uns die mütterliche Erde schützend und schirmend mit ihrem kraftspendenden Segen umfing, riß der Gottesruf die Glieder des jüdischen Volkes los von seinem Boden und lud sie in Zijauns Nähe, um dort, fern von Haus und Hof, sich die Freude und den Frieden vor Gottes Angesicht zu holen. Und derselben Gottesruf, der das jüdische Volk nach Zijaun rief und die Grenzen des Landes jedem feindlichen Einfall preisgab, rief ihm mahnend das große, ewig denkwürdige Wort ins Bewußtsein: ולא יחמד איש את ארצך בעלתך לראות את פני ה' אלקיך שלש פעמים בשנה „Und niemand wird nach deinem Lande lüstern sein, wenn du hinaufziehst, um vor Gottes, deines Gottes Angesicht dich sehen zu lassen dreimal im Jahre! (Ex. 34,24)  

Diese Gottesverheißung behält für alle Zeiten ihre Geltung. Und liegt auch Zijaun in Trümmern, solange Gottes Thora die zerstreuten Glieder des jüdischen Volkes in ihren Umkreis lädt, gehen von ihre Nähe Ströme der Kraft und der Zuversicht aus,  die uns dem Vernichtungswillen Esaus mit jener stolzen Ruhe begegnen läßt, zu der das Bewußtsein, der Gottesnähe teilhaftig zu sein, das Recht gibt.

Dieses für alle Zeiten gültige Wahrheit hat das Ohr der Weisen aus den Worten herausgehört, mit denen die vernunftlose Kreatur auf Gottes Geheiß wahnumnebelte Menschentorheit überwindet: מה עשיתי לך וגו' „Was habe ich dir getan, daß du mich schon dreimal geschlagen hast?“ שלש רגלים – ein ungewöhnlicher Ausdruck: Und den Weisen steht alsbald das jüdische Volk vor Augen, das שלש רגלים dem Gottesruf nach Zijaun entspricht. Der Geist dieser שלש רגלים; solange Jissroél in Wahrheit davon erfüllt ist, macht dieses Volk unüberwindlich, weil dann Gott schützend seine Hand über es hält. „Ein Volk wähnst du zu vernichten, das Gott die drei Wanderfeste feiert? Das wir nimmer gelingen.“ – Gott, so fügen die Weisen sinnig hinzu, der dem stummen Tier die Sprache verleiht, weiß auch Bileams fluchbereiteten Mund zu Segensverheißungen für sein Volk zwingen.

 

Quelle: Rabbiner Dr. Salomon BREUER  Belehrung und Mahnung vierter Teil Numeri  J. Kauffmann Verlag Frankfurt am Main 1935 S. 54 - 62

 

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