woensdag 17 juli 2024

Rabbiner Samson Raphael HIRSCH Aus seinem Kommentar zur Wochenabschnitt Bolok

 


Rabbiner Samson Raphael HIRSCH

 

פרשת בלק

 

Aus seinem Kommentar zur Wochenabschnitt Bolok

 

Kap.22, V.4 und Moab schon zu den Ältesten von Midjian hatte sagen lassen: Jetzt wird diese vereinigte Menge unsere ganze Umgebung aufschlucken, wie der Ochse das Kraut des Feldes aufschluckt – und Bolok, Sohn Zippaurs, war doch König für Moaw in jener Zeit! –

 Kap 22,  V. 4  …. Sie nennen Jissroél absichtlich nicht עם und nicht גוי, es erscheint ihnen ja noch nicht als ein staatlich gebautes Volk, es fehlt ihm ja noch der Boden, nach gewöhnlicher Anschauung die unerlässliche Vorbedingung jedes volkstümlichen Wesens. Gleichwohl war es ihnen קהל, ein durch ein ihnen unbekanntes Moment vereinigtes Gemeinwesen….

 V.8 Da sagte er zu ihnen: Verweilet hier über Nacht, dann werde ich euch Antwort geben, wie Gott zu mir sprechen wird. Es blieben die Fürsten Moaws bei Bileam.

 V.8 : ויאמר וגו' כאשר ידבר ד' אלי Wie schon zu Abrahams Zeiten mitten in einer polytheistischen Welt es noch einen Malki Zedek gab, der Priester des höchsten Gottes war, welcher den Abrahamiden wieder der Einzigen ward, wie Hiob und seine Freunde durchaus als reine Verehrer dies Einzigen erscheinen, so sehen wir auch Bileam nur im Dienste dieses Einzigen sich begreifen und nennen. Bildet doch überhaupt die monotheistische Wahrheit im Gegensatz zum polytheistischen Wahn nicht das Eigentliche, geschweige das Ganze des Charakteristischen  des Judentums. Vielmehr  ist dies die monotheistischen Wahrheit mit ihrer vollen Konsequenz fürs menschliche Leben: die Gotteinheit mit der Lebenseinheit durch Sein Gesetz. Weit ab aber selbst von einem Malki Zedek, weitab von einem Hiob und seinen Genossen erscheint Bileams monotheistischen geistige Höhe getrübt. Seine hohe, Gott nahe geistige Begabung steht im Dienste seiner Selbstsucht und stellt sich in den Dienst der irdischen Hoheiten und Mächte und ihrer niedrigsten Begehren. Willst du den Unterschied sehen zwischen den Propheten Jissroéls und den Männern prophetischen Geistes der Völker, spricht der Weisen wort, so vergleiche einen Bileam mit einem Jesajas, einem Jeremias, einem Ezechiel und deren Genossen. Jissroéls Propheten warnen als Gotteswächter die Völker vor Versündigungen, Bileam rät zu sittlicher Verführung, um Menschen ins Verderben zu locken (Kap.25) Jissroéls Prophetengeist stand im Dienste des Erbarmens über Jissroél und die Völker, Jesajas Eingeweide zittern wie eine Harfe um Moabs Weh (16,11), Ezechiel erhebt Klagelied bei Tyrus Fall (Kap. 27), und Bileam – möchte mit seinem Fluch ein ganzes Volk schuldlos verderben. Du kannst eigentlich sagen, dies ganze Bileamskapitel habe den Zweck, das Motiv zu veranschaulichen, weshalb Gott mit dem Erguß seines heiligen Geistes bei den Völker aufgehört. Bileam war von ihnen und siehe, wozu er seine Geistesgaben missbraucht  (Tanchuma). –

 Kap.23 V.24  Siehe, als Volksverein steht wie ein Leopard es auf und erhebt sich wie ein Löwe, der sich nicht niederlegt, bis er Fang verzehrt und Erschlagener Blut getrunken.

 Kap. 23 V.24 הן עם וגו', Jakob-Jissroél bedarf unserer צופים-Wissenschaft nicht. Es bedarf der נחשים nicht, es ist seiner Zukunft sicher. Es bedarf der קסמים nicht, es wird auf andere Weise zum Herrn seines Geschickes. Es hat nicht als גוי den גוים, nicht als nationale Macht nach außen nationalen Mächten gegenüber seine Stellung zu erkämpfen und sicher zu stellen, הן עם, durch die Erfüllung seiner sozialen Aufgabe im Innern, indem es still seinem Gotte dienend und nur sich selber lebt, durch das, was es als עם erfüllt, wird es zugleich leopardenkühn und löwenmächtig nach außen, und mit seinen sozialen Tugenden überwindet es die Welt – לא ישכב עד יאכל טרף וגו' ist eine weitere Ausführung der Löwenmacht, die eben Jakob-Jissroél auf dem Wege friedlicher, sittlich sozialer Energien erreicht. Subjekt zu ישכב ist ארי.

 V.28 Bolok führte Bileam zur Peorspitze, die auf die Öde hinausschaut.

 V.28 Von במות הבעל und שדה צופים, vom Standpunkt des physischen Materiellen und vom Standpunkt des göttlichen Geistigen war Jissroél Bolok unangreifbar erschienen. Es kann aber eine Nation mit allen physischen und geistigen Gaben reich gesegnet sein und doch unrettbar ihrem Untergang zueilen; es kann sie das Geschick mit allen Gütern, die der Himmel zu verteilen hat, mit allen physischen und geistigen Reichtümern überschütten und es nährt die Nation selbst eine Wurmfraß im Innern, der all den Segen in Unsegen verkehrt und sie zuletzt wie unwürdig so auch unfähig macht, Segen zu empfangen und zu erhalten und dieser Wurmfraß heißt: Sittenlosigkeit, heißt schamlose Hingebung an ausschweifende Sinnlichkeit. … 

 Kap. 24 V.8 Der Gott, der es aus Mizrajim geführt, der ist ihm wie Reems aufsteigende Macht. Es verzehrt Völker, weil sie Seine Feinde sind, und entmarkt deren Gebein, und als Seine Pfeile verwundet es.

 Kap 24 V.8 …Wird doch wiederholt (3 B.M. Kap. 18) in dem עריות-Kapitel darauf hingewiesen, daß die kanaanitische Bevölkerung eben um ihrer sittlichen Ausschweifungen willen dem göttlichen Verhängnis erlag! …

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