woensdag 6 november 2024

Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH Aus seinem Kommentar zur Haftoro vom Schabbos Chaul haMoèd des Laubhüttenfestes


Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH

              (1833 – 1900)

 

הפטרה לשבת חול המועד של סכות

 

Aus dem Kommentar zur Haftoro vom Schabbos Chaul haMoèd
  des Laubhüttenfestes

Ezechiel, Kap. 38, V.18

 

Wie für den ersten Tag des Festes, so ist auch für den Sabbath der Mittelfesttage ein Prophetenwort gewählt, das auf den letzten Entscheidungskampf hinschaut, dessen Ende den Sieg des Guten auf Erden, den endlichen Anbruch des dauernden Menschenheiles bezeichnet. Secharja bezeichnet dort als Ausdruck dieses Sieges; daß die Gesamtmenschheit alljährlich ihre Gotteshuldigung in Jerusalem durch die Feier des Suckauß-Festes bekunden werde. Der Prophet Ezechiel lüftet in diese Haftora, den Schleier von einem frühen Stadium dieser Heileszukunft. Er schaut den letzten Ansturm der Völker gegen die auf Zijaun verkündete Wahrheit unter einem Haupte, das „Gog“ genannt wird. „Es liegt nicht fern, – so heißt es im Kommentare zu 4 B.M.29,13 ff. über die Festopfer über unsere Stelle, – in diesem גוג den Begriff des Dachbildens, von גג, und damit sofort den Gegensatz zu סוכה, dem unfesten, kunst- und machtlosen Laubdache zu erkennen. In der Tat läßt sich der Inhalt der ganzen Menschengeschichte in diesem Gegensatz begreifen. Ein Wahn führt die Menschheit irre. Wie es ihnen gelungen ist, ihre דפנות, ihre „Wände“, ihr Bereich den geschöpflichen Mitweltgenossen gegenüber durch ihre mit Kunst verbundene Macht abzugrenzen und sicher zu stellen: so wähnen sie, sei es auch die Aufgabe ihrer Macht, sich nach oben, Gott und den Einflüssen Seiner Waltungsmacht gegenüber sicher zu stellen, sich nur unter den Schutz der eigenen Macht zu begeben, ihr Geschick in die eigene Hand zu nehmen und den Ausbau der Menschengröße  durch das die Unabhängigkeit von Gott sicher stellende Giebeldach zu krönen. Es ist der Kampf des גג gegen סוכה, des „Gag“ gegen die „Suckoh“, der Kampf des die Menschen nicht zur Ruhe gelangen lassenden „Giebelwahns“ der Menschengröße gegen das heitere Vertrauen der sich Gottes Schutz unterstellenden „Hüttenwahrheit“. Die Weltgeschichte beginnt mit dem himmelstürmenden Turmbau der sich selbst vergötternden Menschenmacht – und endet mit dem Gott huldigenden Hüttenbau des heiteren Menschendaseins auf Erden.“ –   

  (Die Haftoroth übersetzt und erläutert, Frankfurt am Main 1896: S. 558 - 563   Kommentar zu  Ezechiel . Kap.38 V.18…) 

 

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