donderdag 7 november 2024

Rabbiner Dr. Salomon BREUER Belehrung und Mahnung zur Wochenabschnitt Beréschiss (Auszug)

 


Rabbiner Dr. Salomon BREUER

                  (1850-1926)

 

         בראשית

 

Belehrung und Mahnung  zur Wochenabschnitt Beréschiss (Auszug)

 

Zunächst 1 B.M. 2,7 bei der Menschenschöpfung: ויפח באפיו נשמת חיים: Gott hauchte ihm die göttliche נשמה ins Antlitz,ויהי האדם לנפש חיה und so ward der Mensch zu einem lebenden Wesen. Nun ist aber נפש חיה eine Bezeichnung, die auch beim Tiere vorkommt. Sollte es war sein, daβ selbst, nachdem Gott dem Menschen seine göttliche נשמה eingehaucht, er noch auf keine höhere Stufe als jedes andere נפש חיה stand, er damit noch nicht über das Tier erhoben hätte?

Die Messora erinnert ferner an die Stelle in Mischle (20,27), aus der die Aufgabe erhellt, die der נשמה des Menschen zukommt: נר ה' נשמת אדם חפש כל חדרי בטן „Ein Gotteslicht ist die נשמה des Menschen, sie hat alle Kammern seiner Leiblichkeit (בטן) zu durchspüren.“

Gott hauchte dem Menschen die נשמה ins Antlitz, daβ sie fortan seine ganze Leiblichkeit durchspüre, durchleuchte. Die göttliche Kraft der נשמה hat alle Kräfte und Triebe des Körpers in den Dienst des Gotteswillens zu stellen, hat sie sich zu unterwerfen, um sie der gottgewollten Bestimmung zuzuführen. Die göttliche נשמה hat ihre Kraft erst an der „Leiblichkeit“ des Menschen zu erweisen, ihr göttliches Gepräge zu verleihen, dann ersteht der Mensch in seiner göttlichen, alle anderen Wesen überragenden Größe. Geschieht dies nicht, regt der Mensch seine נשמה-Kraft nicht im Dienste des göttlichen Willens: schwelgt der „Körper“ des Menschen in tierischer  Erniedrigung, während seine Geisteskraft genial zum Gewaltigsten sich erhebt, so ist er mit seiner נשמה doch nur נפש חיה – das letzte Tier steht höher als er!

Unfertig geht der Mensch aus Gottes Hand hervor. An ihm liegt es, ob er gewillt ist, seinen Körper und alle Kräfte, von denen dieser beherrscht ist, der göttlichen נשמה zu unterordnen, da mit sie nach ewigen, göttlichen Bestimmungen seinem Leben göttliches Gepräge, göttliche Harmonie verleihe. נעשה אדם heiβt es daher bei seiner Schöpfung: Gott wartet auf ihn, auf seine Mitarbeit (נעשה Plural!) daβ er sich selber zum Menschen vollende. Der Mensch ist Gottes Geschöpf, er ist aber zugleich sein eigener Schöpfer! Gottes Schöpfungsabsicht ist vereitelt, sobald der Mensch es unterlassen, sich zum Menschen zu vollenden. Und als Gott den Untergang über sein Menschengeschlecht verhängten da steht der bedeutsame Satz – und auch auf diese Stelle weist die Messora hin –  :  כל אשר נשמת רוח חיים באפיו מתו 1 B.M.  7,22). Er enthält die traurige Begründung, die den göttlichen Beschluβ notwendig machte: es waren Menschen, die ihre נשמה noch באפיו im Antlitz, trugen die es grundsätzlich verschmäht hatten, das Schöpfungswerk Gottes an sich zu vollenden, ihre leibliche Sinnlichkeit mit dem „göttlichen Licht“ zu durchdringen. –

 

Quelle: Rabbiner Dr. Salomon BREUER  Belehrung und Mahnung erster Teil Genesis  J. Kauffmann Verlag Frankfurt am Main 1936 S. 4 - 5

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