dinsdag 2 januari 2024

Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH aus seinem Kommentar zur Haftoroh SCHMAUSS

 


 Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH

             (1833-1900)

 

Aus seinem Kommentar zur  Haftoroh des Wochenabschnittes הפטרת שמות Jesaja Kap 27, Vers 6. ff.

 

Jakob bedeutet Jissroél in seiner Galuth-Erscheinung, Jissroél in der Verwirklichung seines Namens, wenn seinem ganzen Leben das Gepräge der Gottesherrschaft und in Folge dessen auch seinem Geschicke das Gepräge der segnenden Gotteswaltung aufgedrückt sein wird. הבאים: die kommenden, die Geschlechter der Zukunft, wie V.11 באות fem.: die kommenden Ereignisse, Geschicke.  

Nach Bedeutung und Geschick wird nun hier, V. 6 das Galuth-Volk Jakob mit der Wurzel eines Baumes verglichen. Wie die Wurzel dem Stamme Festigkeit verleiht, ihm die Lebenssäfte zuführt und Bedingung seiner Erhaltung ist: so ist das Galuth-Volk Jakob, als Bote der Lehre von der Gotteskindschaft und der hohen heiligen Bestimmung aller Menschen, der Träger der Heilsbedingungen für die Menschheit. Das schwache, gedrückte Jakob ist in Wahrheit Träger ihrer Zukunft. – Aber auch in seinem Geschicke gleicht es der Wurzel. Der stolze schlanke Stamm strebt mächtig in die Höhe, die knorrige Wurzel arbeitet unscheinbar und unsichtbar in der Tiefe. Die stolze Baumkrone wiegt sich im Sonnenschein und hat keine Ahnung, daß sie der unablässigen emsigen Arbeit der im Dunkel der Erde verborgenen, von allem Gewürm umnagten Wurzel ihr Gedeihen verdankt. Die Menschen laben sich an den Früchten des Baumes und schreiten gedankenlos hin über die Wurzel, deren Arbeit das Gedeihen des Stammes und das Reifen der Früchte bedingt. Gibt es wohl ein trefferendes Bild für die Galutherscheinung und das Galuthgeschick des verkannten und gedrückten Jakob? –

Jedoch dieser Druck und dieses Dunkel haben ein Ziel. Es ist die Läuterung, die Leidenserziehung „Jakobs“ zu „Jissroél“. Leid und Druck, Verkennung und Dunkel dauern nur so lange, als Jakob die freie Luft der Selbständigkeit und den Sonnenschein des Glückes noch nicht vertragen kann. Ist dieses Ziel erreicht, so blüht es auf und entfaltet sich als Jisroél, und wie durch seine Treue im Leide, so wird es durch seine Lebensheiligung und seine Selbstlosigkeit, die es im Liebeswirken im Glücke bewährt, der Wegweiser der Menschheit zum Paradiese auf Erden verwirklicht, was seinem Ahnen als Bestimmung seines Volkes ausgesprochen worden: Werde zum Segen! – „ Die Fläche der Menschenwelt, die bis dahin תבל, eine „Welt der Wirren“ ist, wird von den Früchten dieses Jakob-Jissroél-Baumes erfüllt sein“. –

V.7 Hat er wohl es [Jissroél] geschlagen gleich dem Schlage, mit dem Er den traf, der es schlug, oder ist es [Jissroél] getötet worden, gleich dem Tode seiner [des Unterdrückers] Erschlagenen?

V.8 Mit doppeltem Zornesmaße kämpften sie [die Feinde], da Er es [Jissroél] fortschickte. Er aber sprach es aus bei dem von Ihm gesandten schweren Verhängnis, am Tage des Oststurmes: 

V.7 Wohl ist Jissroél durch Gottes Fügung von langem schwerem Leide getroffen worden – der Seherblick versetzt den Propheten an das Ziel der Geschichte, und zurückblickend auf die Jahrtausende, die ihm noch Zukunft, uns bereits zum Teile Vergangenheit geworden sind, fragt er: Haben die Geschicke wohl Jissroél den Untergang gebracht, wie sie ihn noch allen seinen Unterdrückern gebracht haben? Jissroél stand an der Wiege und am Grabe alle der Mächte, die, unbewusst der höheren Fügung dienend, es es unterdrückten, die

V.8 בסאסאה: (Verdoppelung von סאה, Maß) mit Doppelmaß es bekämpften, mit grausamer Verfolgungs- und Zerstörungslust die Macht missbrauchten, die ihnen der Erziehungsplan Gottes über sein Volk eingeräumt. Nur zu viele blut- und tränengetränkte Blätter der jüdischen Geschichte zeugen davon, in welchem satanischen Wonnegefühl sie bei Ausübung ihres Schergenamtes schwelgten!

(Die Haftoroth übersetzt und erläutert, Frankfurt am Main 1896: S. 100-108  Kommentar zu Jesaja Kap 27, V6 bis Kap 29,  23) 

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