dinsdag 13 februari 2024

Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH Aus dem Kommentar zur Haftoro des Wochenabschnittes TRUMOH

 


Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH

              (1833 – 1900)

 

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Aus dem Kommentar zur Haftoro des Wochenabschnittes TRUMOH

 

Könige I, Kap. 5, Vers 26 und folgende

 

Dem bescheidenen „Zusammenkunftsbestimmungszelte“ der Sidra stellt die Haftora den stolzen Prachtbau Salomonischer Königsherrlichkeit gegenüber. So stolz und prächtig er auch war, so sehr er auch zur Ehre Gottes errichtet wurde, wir werden doch, schon bei der Geschichte des Baues, seiner nicht froh. Freilich alles großartig. Großartig die Vorbereitungen, großartig der ganze Apparat, ganze Armeekorps von Lastträgern und Steinmetzen, mit weitschauendem Blicke alles überdacht, großartig der Kostenaufwand – bloß für die Errichtung von Zedern- und Tannenstämmen für den Bau durch phönizische Arbeiter hatte Salomo den ganzen Hof des befreundeten Königs Hiram jahrelang erhalten – und wie von den Ruhmesbauten ägyptischer Herrscher man noch nach Jahrtausenden weiß, wie groß der Zwiebelverbrauch der unglücklichen Arbeiter war, so wird auch einige Verse vor unsere Stelle genau berichtet, welch kolossale Lieferung Salomo so glücklich war, der tyrischen Majestät leisten zu dürfen. Doch nicht dieser Aufwand ist der Punkt, den wir im Auge hatten. Salomo war ja reich genug, und sein Volk entbehrte es ja nicht. Allein „sein“ Volk! – das ist es. Welche traurige Stellung nimmt dieses Volk, nimmt Jissroél zu diesem Bau ein. Wo ist die Begeisterung der Männer und Frauen, von der die Sidra zu erzählen weiß? Würde Salomo auch eine solche freiwillige „Privatbeteiligung“ auch nur geduldet haben? Und doch, im Hinblick auf den Ursprung und im Hinblick auf den Zweck, um wie vieles herrlicher und heiliger war die Arbeit der webenden und wirkenden jüdischen Frauen und Mädchen, die Arbeiten der der Kunstfertigkeit so lange entwöhnten jüdischen Männer unter Bezalels kunstsinniger Leitung, als alle die Herrlichkeiten phönizischer Technik und salomonischen Kunstsinns! – Eine andere Art von Beteiligung hatte Salomo seinem Volke vorbehalten. Frondienste, pharaonischen Andenkens, hatten sie zu leisten, und auch die Fronvögte fehlten nicht! Das ist’s, was dem denkenden Leser wie ein Eiseshauch aus dieser Geschichte entgegenweht! Dazu kommt die Überschätzung der Pracht und des äußeren Glanzes überhaupt, die sic hier und in der noch glänzenderen Herstellung seines eignen Königspalastes, ausspricht. Deshalb erging auch noch während des Baues, lange vor seiner Vollendung an Salomo das warnende und mahnende Gotteswort, das den Schluss unserer Haftora bildet. Es warnt ihn vor Überschätzung der äußeren Herstellung dieses Baues, erinnert ihn daran, daß er seine ganze Königsstellung nur der seinem Vater David gewordenen Gottesverheißung zu verdanken habe, und daß die Aufrechthaltung dieser Verheißung für ihn in keiner Weise von Glanz und Machtentfaltung, sondern lediglich davon abhänge und dadurch bedingt sei, daß er gewissenhaft die Gesetze seines Gottes in Wandel und Tat hüte und verwirkliche, erinnert in ferner daran, daß auch bei treuer Erfüllung dieser Bedingung Gott nicht im Tempel auch nicht bei dem gottesfürchtigen mächtigen Könige, sondern „in Jissroéls Mitte“ weilen, in keinem Falle aber Jissroél, „mein Volk Jissroél“, verlassen werde. So viel die Worte, so viel dem stolzen Selbstgefühl des Königs gewordene ernste Belehrungen.

Warnung vor Verkennung der Bedeutung des Gotteshauses überhaupt, vor allem aber Warnung vor Überschätzung der Bedeutung der Herstellung  und des Daseins auch des prächtigsten Gotteshauses, das ist der Inhalt dieser Haftora. Sie enthält damit zugleich den lauten Protest gegen jene Verirrung, die alles „Religiöse“ auch im Judentume in Synagoge und Tempelleben aufgehen lassen möchte. Ist die Zeit schon gekommen, in der dieser Protest gegenstandlos geworden? –  

 

 

(Die Haftoroth übersetzt und erläutert, Frankfurt am Main 1896: S. 147- 148  Kommentar zu Könige I. Kap 5…) 

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